ANSTELLUNG PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

1.1 Pflegende Angehörige

Pflegende Angehörige sind Familienmitglieder oder Personen, die mit der betreuten Person im selben Haushalt leben. Ausnahmen können im Einzelfall geprüft werden*.

Die Voraussetzungen für eine Anstellung sind:

• Stabiler Gesundheitszustand

• Die Mindeststundenzahl für die Pflege beträgt eine Stunde über die Woche verteilt

• * Die Familienmitglieder sollten grundsätzlich im selben Haushalt der unterstützten Person leben, können aber im Einzelfall maximal bis zu 30km entfernt sein.

• Sie kumulieren gesamthaft nicht mehr als 100% in Ihren Arbeitsverträgen.

• Sich mit digitaler Technik ausreichend wohlfühlen, um ein Tablet zu benutzen

• Es ist nicht notwendig, Spitex-Kunde zu sein

1.2 Begünstigte / unterstützte Angehörige

Begünstigte sind alle pflegebedürftigen Personen, die im Wallis wohnen und von einer nahestehenden Person gemäß den in Abschnitt 2.1 genannten Kriterien gepflegt werden.

Damit eine Anstellung durch das SMZO durchführbar ist, gibt die betreute Person ihre Zustimmung zur Anstellung des pflegenden Angehörigen. Sie ist ein integraler Bestandteil des Arbeitsverhältnisses zwischen ihrer pflegenden Angehörigen und dem SMZO.

Das Mindestalter der zu pflegenden Angehörigen wird auf vier Jahre festgelegt, da die Grundpflege normalerweise ab diesem Alter erfolgen kann.

Wenn die Person bereits einen Assistenzbeitrag von der Invalidenversicherung (IV) erhält, muss die Situation mit der IV geklärt werden. Gegebenenfalls wird der Assistenzbeitrag angepasst.

Zu den Pflegeleistungen, welche abgedeckt werden, zählt der gesamte Leistungskatalog KLV-C (siehe unten). Damit ist die allgemeine Grundpflege gemeint, welche Unterstützungsleistungen bei Aktivitäten umfasst, die nicht mehr eigenständig bewältigt werden können. Dazu zählen bei Bedarf auch Hilfen im Alltag beispielsweise bei der täglichen Körperpflege:

• Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen

• Unterstützung beim An- und Ausziehen der Kleider

• Tägliche Körperpflege

• Bewegungsübungen, Lagerung und Mobilisation

• Lagerung im Bett und Dekubitusprophylaxe

• Unterstützung beim Toilettengang

• Hilfe bei der Mund- und Körperpflege

• Stützstrümpfe anziehen usw.

3.1 Arbeitsverträge mit pflegenden Angehörigen

Der Arbeitsvertrag der pflegenden Angehörigen basiert auf dem Standard des SMZO.

3.2. Gehalt

Alle pflegenden Angehörigen werden auf Stundenbasis bezahlt. Der Brutto-Stundensatz beträgt derzeit Fr. 34.-/Stunde.

3.3. Zeit

Die Arbeitszeit wird durch die Beurteilung des Pflegebedarfs definiert, die von der Bezugspflegekraft des SMZ durchgeführt und von der Krankenversicherung genehmigt wird. Nur die Grundpflege, die von den pflegenden Angehörigen erbracht wird, gilt als Arbeitszeit. Laut Arbeitsrecht haben pflegende Angehörige Anspruch auf eineinhalb Ruhetage pro Woche und es liegt in der Verantwortung der SMZ, sie zu entlasten.

3.4. Kündigung

Das Arbeitsverhältnis zwischen der pflegenden nahestehenden Person und dem SMZO endet automatisch, wenn die folgenden Situationen eintreten:

• Eintritt der pflegebedürftigen Person in ein Pflegeheim, eine Krankenanstalt oder eine ähnliche Einrichtung

• Wegzug der pflegenden nahestehenden Person aus dem gemeinsamen Haushalt oder der näheren Umgebung der pflegebedürftigen Person (max. 30 km)

• Tod der pflegebedürftigen Person

• Genesung der abhängigen Person

Das Arbeitsverhältnis zwischen der pflegenden nahestehenden Person und dem SMZO endet, wenn die folgenden Situationen eintreten:

• Wunsch des pflegenden Angehörigen oder der unterstützten Person, den Vertrag zu beenden

• Verschlechterung des Gesundheitszustands der pflegenden nahestehenden Person

• Spätestens am Ende des befristeten Vertrags

Die Schriftform ist erforderlich, während der Pilotphase beträgt die Kündigungsfrist einen Monat.

3.5. Besondere Klauseln

Die pflegende Person verpflichtet sich, die Pflegeleistungen gemäß den Anweisungen des Arbeitgebers zu erbringen. Wenn sie aus irgendeinem Grund an der Pflegeleistung gehindert wird, muss sie dies sofort melden, damit der Arbeitgeber die Pflege auf andere Weise sicherstellen kann.

Die Nichterbringung der verordneten und geplanten Pflegeleistungen, soweit diese von der pflegenden Angehörigen planmäßig hätte erbracht werden sollen, gilt als sehr schwere Pflichtverletzung und kann eine Abmahnung oder je nach Situation eine fristlose Kündigung zur Folge haben.

Die Erbringung von Pflegeleistungen umfasst das Verfassen eines Berichts über die erbrachten Leistungen und den Gesundheitszustand des Kunden. Dazu gehört auch die Meldung der Arbeitsstunden an den Arbeitgeber. Diese Tätigkeiten müssen unmittelbar nach der Erbringung der Pflegeleistung durchgeführt werden.

3.6. Vertragsdauer während der Pilotprojektphase

Die Dauer des Arbeitsvertrags ist auf das Pilotprojekt beschränkt. Ein neuer Vertrag wird zwischen den Beteiligten unterzeichnet, wenn die Zusammenarbeit fortgesetzt wird.

Der Einsatzort ist der im Oberwallis gelegene Wohnsitz der unterstützten Person.

Die Verrechnung der von den pflegenden Angehörigen gemäss Pflegeplanung geleisteten Pflegestunden wird mit den Krankenversicherungen nach dem KLV-Tarif C (Grundpflegetarif) geregelt.